Sonntag, 8. Januar 2012

Das Abenteuer beginnt...

Nachdem ich am Freitag gegen 16:30 Uhr in Molde gelandet bin schaffe ich es heute endlich, euch etwas von meinen ersten Eindrücken in Norwegen zu berichten.
Mein Flug von München über Oslo war sehr angenehm und trotz einer Verspätung von knapp 30 Minuten hatte ich genügend Zeit meinen Koffer zu holen, nochmals einzuchecken und durch die Passkontrolle zu gehen.
Der Flug von Oslo nach Molde war sehr kurz, gerade mal die Flughöhe erreicht, ging es kurze Zeit später auch schon wieder runter zum Landen.
Leider war der Himmel sehr bewölkt, so dass ich nicht viel von meiner neuen Heimat sehen konnte :-(

Am Flughafen angekommen, habe ich Paulien (sie ist für die ganzen "Internationals" zuständig) persönlich kennengelernt. Mit angereist waren noch Sarah, eine Deutsche aus der Nähe von Sylt und Filippo, ein Italiener, der ebenfalls wie ich hier ein Semester verbringen wird.
Mit dem Bus ging es dann zu einem der drei Wohnheime. Fabrikkvegen ist die Partyhochburg, in der sich jeweils sechs Studenten ein Zimmer teilen. Leider war dies aber nicht Filippo's und meine Endstation, sondern nur die von Sarah und Paulien.
Filippo und ich haben dort unseren Schlüssel bekommen und wir sind weiter nach Kvam, wo das zweite Wohnheim ist. (Das dritte Wohnheim heißt Glombo, ist aber nur für einheimische Studenten)
In Kvam gibt es 'nur' WG's mit vier Zimmern, der große Vorteil daran ist aber, dass man sich das Bad nicht mit sechs, sondern nur mit einem Mitbewohner teilen muss.
In meiner WG angekommen, war nur einer der insgesamt drei Mitbewohnern da, Christed ist ein Norweger, der hier sein Studium zur Krankenschwester absolviert. (Gibt es dafür überhaupt eine männliche Bezeichnung ?!?)
Leider konnte ich nur kurz mit ihm sprechen, da wir in Filippo's WG zurück sind, um die anderen Internationals kennen zu lernen.
Dort sind dann einige Nationen zusammen gekommen, Franzosen, Spanier, Italiener, Österreicher, Dänen und sogar ein Ägypter :-)
Da alle, außer Filippo und mir mit Essen und Getränken ausgestattet waren, sind wir noch schnell in den Supermarkt der keine 5 Minuten von unserem Wohnheim entfernt ist.
Tja, und da habe ich dann erstmal einen Schock bekommen.
Ich habe gekauft:
- 1,5 l Wasser
- 1 Packung Toastbrot
- 1 Sixer Bier
- 6 Äpfel
- 1,5 l Orangensaft
- 1 Himbeermarmelade
Dafür habe ich ganze 277 Kronen (das sind ungefähr 38€) gezahlt.
Ihr könnt euch sicherlich denken, woher die hohen Kosten kamen, GENAU! Wenn EINE Dose Bier ganze 3€ kostet, dann bin ich mir wieder bewusst, dass ich in dem Land der hohen Alkoholsteuer bin...
Naja, aber dennoch war der Abend ein voller Erfolg!
Am Samstag sind wir mittags zu SECHST gemeinsam in die Stadt gefahren, aber um die Buskosten zu umgehen haben wir uns in Manuel's Auto gequetscht. (Manuel ist aus Österreich mit dem Auto angereist) Mir gings da auf der Rückbank ganz gut, ich hatte wenigstens einen Platz auf dem ich sitzen konnte *g*, Léa (aus Frankreich) 'saß' zwischen Vorder-, Hintersitzt und Tür. Zum Glück waren es nur 10 Minuten bis ins Shopping-Center ;-)
Wir werden so etwas auch nicht mehr machen, da wir gehört haben, dass die Polizei bei solchen Dingen hart durchgreift. Wir haben bessere Chancen wenn wir demnächst, mit etwas erhöhtem Alkoholpegel, versuchen ein Straßenschild zu klauen, da werden wir dann nur nach Hause in unser Bett geschickt ;-)
(Diese Geschichte haben wir von einem deutschen Masterstudenten gehört ;-)
Abends haben sich alle Internationals zum 'Vorglühen' (ein Bier muss bei diesen Preisen genügen!) in einer WG getroffen, woraufhin wir nach diesem einen Bier nach Fabrikkvegen (der genannten Partyhochburg) gefahren sind. Diesmal mit dem Bus, nicht mit dem Auto ;-) Dort gibt es im obersten Stockwerk ein 'Penthouse', wo die ganzen Parties stattfinden. Wie ihr euch denken könnt, ist es nicht wirklich ein Penthouse, es ist eine sehr heruntergekommene Wohnung, in einem Haus das 1960 erbaut wurde, wo es nichts mehr ausmacht, wenn noch mehr dreckig wird   ;-)
Dort habe ich noch sehr viele weitere Studenten kennengelernt, es war ein sehr lustiger Abend, der dann später in den einzigsten Club in Molde verlegt wurde, in dem man tanzen kann. Leider habe ich den Namen vergessen, aber ich bin mir sicher, dass ich nochmal dort hinkommen werde und dann hole ich das nach :-)
Eine Disco wie in Deutschland ist das allerdings nicht, es ist ein einstöckiger Raum in dem, vor dem DJ-Pult, ein kleiner Platz zum Tanzen ist.
Außerdem ist sehr wichtig zu wissen, dass der DJ ungefähr 10 Lieder hat, die er den Abend über in unterschiedlicher Reihenfolge spielt. Das stört allerdings nicht zu arg, da um 2 Uhr der Club auch schon wieder schließt und man bis dahin die Lieder ungefähr 3x gehört hat ;-)
Man kann auch ganz klar erkennen, wer dort Norweger ist und wer nicht. Die 'Nicht-Norweger' können nämlich im Gegensatz zu den Norwegern noch gerade stehen UND ohne fremde Hilfe die Treppen nach unten gehen ;-)
Auf der Tanzfläche muss man aufpassen, dass man sich nicht verletzt, da sich die Leute den Platz den sie zum Tanzen brauchen mit allen Mitteln besorgen. Und das heißt für Leute wie mich, dass sie Ellenbogen, Knie und noch alle möglichen anderen Körperteile abbekommen...
Aber keine Sorge ich habe den Abend heil überstanden ;-)
Auf dem Heimweg hatten wir dann noch etwas Glück, denn mit dem letzten Nachtbus, der nach Kvam um 2 Uhr fährt, hätten wir statt, den zu normalen Zeiten, 25 Kronen nun 45 Kronen (Nachtzuschlag) zahlen müssen. Da wir aber vor dem Club zwei Studenten aus dem Kongo getroffen haben, die hier in Molde ihren Master machen und mit dem Auto unterwegs waren, haben die uns mitgenommen.
Trotz diesem leichten Sarkasmus muss ich sagen: es war ein sehr toller Abend, mit tollen Menschen, der danach noch in einer WG gemütlich ausgeklungen wurde :-)

Jetzt nach meinem langen Roman, der euch hoffentlich nicht müde gemacht hat, möchte ich euch noch ein paar Bilder von Molde zeigen, die ich auf einer kleinen Jogging-Runde mit Manuel, dem Österreicher, gemacht habe:
 
Hier seht ihr die Universität, an der ich ab morgen offiziell studieren werde, nur bei dieser Aussicht ist an Studieren nicht zu denken ;-)
 
Hier seht ihr die typischen Norweger-Häuschen.
Der Wal ist das Zeichen von Molde.
 
Ein Teil des Fjords auf den ich von der Uni schauen kann.
 
Der kleine Hafen von Molde mit vielen kleinen Fischerbötchen.
Ein Blick auf das Stadtzentrum von Molde. 
Auf dem Bild seht ihr Manuel und mich, zugegeben, wir sehen nicht besonders gut aus, aber wer tut das schon, wenn er gerade unterwegs beim joggen ist ;-)
Das ist das Hotel Rica Seilet in Molde, hat die Form eines Segels und die Zimmer bieten einen tollen Ausblick auf den Fjord.
Hier seht ihr das Fußballstadion des SC Molde, sie haben zwar die letzte Meisterschaft gewonnen, es aber leider nicht in die Champions League geschafft.
... Der Tag neigt sich dem Ende: Der Sonnenstand gegen 14:30 Uhr.
Hier seht ihr mein erstes warmes Abendessen in Norwegen, Not macht erfinderisch und ein paar Tipps von Mama schaden auch nicht ;-) Spaghetti mit Philadelphia und Schnittlauch. Zugegeben den Schnittlauch kann man auf diesem Bild nicht erkennen ;-)

So ich hoffe ich konnte euch mit meinen ersten Eindrücken von Norwegen auch ein wenig begeistern :-)
Und die Erkenntnis des Tages: 180g Spaghetti für mich alleine sind zu viel!!!

2 Kommentare:

  1. Hallo Nina, schön dass Du schon so viel "gelernt" hast ;-))ich wünsche Dir noch viele schöne Stunden und nette Bekanntschaften.
    Liebe Grüße

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  2. Hi Nina, Du scheinst Dich ja mega schnell eingelebt zu haben :) freut mich, weiterhin viel Spass ... Liebe Grüße

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